Jeder Mensch hat etwas einzigartiges, unverwechselbares, das nur ihm persönlich zuzuschreiben ist:
Die Stimme, seinen eigenen, persönlichen Klang, sowohl in der Sprech- als auch in der Singstimme.
Wir nutzen unsere Stimme auf der alltäglichen Informations- und Kommunikationsebene. Sie ist die Verbindung zu unserer Außenwelt.
Doch was passiert, wenn die Stimme gestört ist?
Ursachen von Stimmstörungen
Rötung der Stimmlippen im Sinne einer Belastungshyperämi
Sekundäre Erkrankungen des Kehlkopfes
Stimmlippenknötchen
Pachydermien
Ödeme
Schädigungen von Muskulatur und Bindegewebe
Die wichtigsten Störungsbilder der Stimme:
Funktionelle Stimmstörungen
Diese Stimmstörungen äußern sich in der Beeinträchtigung des Stimmklangs und/oder einer Einschränkung der stimmlichen Leistungsfähigkeit. Dies ist oft mit einem örtlichen Missempfinden ( „Knoten im Hals“, starker Räusperzwang) verbunden.
Die Abweichungen können im Bereich der Atmung, der Stimmgebung (Kehlkopf) und des Stimmansatzes bestehen.
Erscheinungsbilder sind u.a:
Hyperfunktionelle Dysphonie
Dies ist die wohl häufigste Form der Stimmstörung. Sie wird u.a auch als „ Belastungsdysphonie“ bezeichnet und tritt bei übermäßigem fehlerhaften Gebrauch (zumeist im beruflichen Umfeld) der Stimme auf.
Hauptmerkmal hierbei ist eine Fehlfunktion im Atem- und Haltungsapparat. Mangelnde technische Sprechfähigkeiten oder aber auch psychsomatische Gründe können bei BerufssprecherInnen (z.B. Lehrern,Erziehern) Auslöser sein.
Symptomatik:
Hauptmerkmal ist in der Regel eine Disbalance von Atemdruck und Muskelspannung im Bereich der Stimmlippen oder Tonproduktion. Die Spannung der Muskulatur ist überhöht und verhindert somit ein elastisches Zusammenspiel der beiden Kräfte.
Zudem ist ein erhöhter Gesamttonus (Körperspannung) und eine Hochatmung zu beobachten.
Hypofunktionelle Dysphonie
Diese Art der Dysphonie ist zumeist mit einem allgemeinen Hypotonus (kaum Körperspannung) in Verbindung zu bringen.
Die Ursachen können unterschiedlich sein. Entwicklungsbedingte, psychosomatische und psychosoziale Aspekte können eine tragende Rolle spielen.
Symptomatik:
Die Stimme klingt verhaucht und ist kraftlos. Das Zusammenspiel zwischen Atemdruck und Stimmlippenspannung wird durch einen zu hohen Luftverbrauch gestört und ein guter Stimmlippenschluss ist nicht gegeben.
Sprachtherapeutische Behandlung
Nach eingehender Untersuchung wird gemeinsam mit dem Patienten ein individueller Therapieplan aufgestellt. Es werden je nach Art und Ausprägung der Stimmstörung unterschiedliche Schwerpunkte
gesetzt. Ziel ist es, einen möglichst funktionsgerechten und ökonomischen Stimmgebrauch zu erreichen. Es wird dabei in folgenden Bereichen gearbeitet: Persönlichkeit (psychische Ursachen), Tonus
(z.B. Entspannungsübungen, Lockerung), Atmung, Stimmgebung (bspw. Verbesserung der Resonanz) und Artikulation.
Die Therapie findet meist 2 mal wöchentlich in Einzelsitzungen statt (ca. 45 Min.). Eine enge Kooperation mit dem Arzt (meist Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Phoniater) während der Behandlung ist
selbstverständlich. Der Arzt stellt anfangs mittels spezieller Untersuchungen des Kehlkopfes fest, ob eine Stimmstörung vorliegt und eine logopädische/sprachtherapeutische Therapie notwendig
ist.
Eine weitere Form von Stimmstörung ist die Stimmstörung bei Kindern (Juvenile Dysphonie). Sie tritt häufig im Alter von 5-10 Jahren auf. Dabei sind Stimmklang und/oder Lautstärke verändert, die
Stimme klingt z.B. piepsig oder heiser bis zur Stimmlosigkeit (Flüstern). Eine ausführliche Familienanamnese ist erforderlich, Elternberatung häufig notwendig.
Die sprachtherapeutische Behandlung von Stimmstörungen erfolgt in der Regel nach ärztlicher Verordnung (privat und alle Kassen).
Kennen Sie die Situation, dass Ihre Stimme schnell ermüdet, dass Sie beim Sprechen vielleicht öfter außer Atem sind, dass Ihre Stimme wenig belastbar ist?
Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, oder Beratung wünschen, schreiben Sie uns oder rufen Sie einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.